Wenn Geburt alte Wunden berührt – warum dein Körper nicht „versagt“ hat

Manche Erfahrungen lassen sich kaum in Worte fassen – und doch wirken sie tief nach.

Geburt ist mehr als ein körperliches Ereignis.
Sie öffnet – und berührt oft unbewusst das, was lange geschützt war.
Das kann tief verunsichern. Aber es gibt gute Gründe für das, was du empfunden hast.

Viele Frauen erleben die Geburt ihres Kindes als überwältigend, erschütternd oder sogar traumatisch.

… und doch wird darüber kaum gesprochen.

Warum?

Weil Geburt noch immer vor allem als körperliches Ereignis betrachtet wird.
Weil Scham, Schuld und Sprachlosigkeit mitschwingen.
Weil Frauen denken, sie müssten sich zusammenreißen – oder einfach „dankbar“ sein.

Aber was du unter der Geburt empfunden hast, hat einen Grund.
Und es verdient Gehör.

Gebären öffnet.

Nicht nur deinen Körper.
Sondern auch dein Innerstes.

Geburt ist ein zutiefst emotionaler, seelischer Prozess.
Sie legt Schichten frei, die du lange geschützt hast.

Und genau das macht sie so verletzlich –
besonders, wenn du in deinem Leben gelernt hast:
„Sich öffnen ist gefährlich.“

Dein Körper erinnert sich – auch wenn du dich nicht erinnerst

Dein Körper hat ein Gedächtnis.
Er erinnert sich an frühere Erfahrungen:

  • Momente, in denen du dich hilflos, ausgeliefert oder übergangen gefühlt hast.
  • Situationen, in denen du keine Kontrolle hattest.
  • Schmerz, Ohnmacht, emotionale Kälte – vielleicht sogar Gewalt.

Jede dieser Erfahrungen hat dein Nervensystem geprägt.
Es speichert Bedrohungen tief im Unterbewusstsein ab –
und tut heute alles, um dich davor zu schützen, dass sich so etwas wiederholt.

Dafür ist es im Dauer-Alarm-Modus: angespannt, wachsam, bereit zu reagieren.
Und das Problem?
Diese Schutzmechanismen funktionieren nicht in der Geburt.

Denn Geburt braucht etwas anderes:
Loslassen. Hingabe. Vertrauen.

Warum du so reagiert hast, wie du reagiert hast

Vielleicht fragst du dich im Nachhinein:
„Warum konnte ich nicht entspannen?“
„Warum hab ich nichts gesagt?“
„Warum hab ich einfach funktioniert?“

Die Antwort liegt in deinen Überlebensstrategien.
Strategien, die du irgendwann gelernt hast –
und die dich damals geschützt haben:

  • Du hast dich zurückgezogen, bist innerlich eingefroren.
    Wie Katja, die im OP spürte, dass der Schnitt schon gesetzt wurde – bevor die Anästhesie wirkte.
    Ihr Körper reagierte mit Dissoziation. Sie war machtlos.
  • Du hast durchgehalten und gekämpft.
    Hast funktioniert, auch wenn du längst erschöpft warst.
    Vielleicht hast du dich zusammengerissen – weil niemand gesehen hat, wie es dir wirklich ging.
  • Du hast dich angepasst und dich selbst verloren.
    So wie Anna, die in die Gebärwanne ging, weil es empfohlen wurde – obwohl es sich für sie nicht gut anfühlte.
    Aber sie sagte nichts. Aus Angst, zu stören. Oder falsch zu sein.
  • Oder du hast versucht, alles zu kontrollieren.
    Jede Wehe, jeden Ablauf, jede Entscheidung.
    Bis dein Körper blockierte – weil Kontrolle und Hingabe nicht gleichzeitig möglich sind.

Diese Muster sind keine Schwäche.
Sie sind Zeichen deiner Intelligenz, deiner Schutzkraft.

Aber sie stehen der Geburt im Weg.
Weil dein Körper diese Signale falsch deutet:
Nähe = Gefahr. Beziehung = Kontrollverlust. Öffnung = Ausgeliefertsein.

Und so kommt es, dass viele Geburten – selbst ohne Komplikationen – Retraumatisierungen alter Wunden sind.

Warum das Gefühl der inneren Sicherheit der Schlüssel ist

Die gute Nachricht:
Du bist nicht machtlos.

Auch wenn diese Reaktionen automatisch ablaufen:
Sie sind nicht in Stein gemeißelt.

Du kannst neue Erfahrungen machen.
Du kannst beginnen, deine Reaktionen zu verstehen –
und von dort aus neue Wege gehen.

Der Schlüssel ist: innere Sicherheit.

Denn Geburt ist kein Test. Kein Leistungsevent.
Sie ist ein Übergang. Eine Schwelle.

Und dafür braucht es zweierlei:

  1. Ein unterstützendes, respektvolles Umfeld
  2. Deine eigene innere Verbindung

Wenn du lernst, mit dir selbst in Kontakt zu bleiben,
zu spüren, was du brauchst,
Grenzen zu setzen, dich zu erden, zu atmen, zu fühlen –
dann wächst in dir etwas ganz Neues:

✨ Innere Sicherheit.

Sie ist wie ein Anker inmitten der Wellen.
Sie hilft dir, bei dir zu bleiben – auch wenn es intensiv wird.
Sie macht es möglich, bewusst zu reagieren, statt automatisch.
Und sie entsteht in dem Moment, wo du dir selbst treu bleibst.

Deine Geschichte ist kein Hindernis – sie ist dein Kompass

Vielleicht war deine Geburt nicht so, wie du es dir gewünscht hast.
Vielleicht trägst du Schmerz, Enttäuschung, Wut oder Scham in dir.

Aber all das ist kein Grund, dich selbst in Frage zu stellen.
Es ist ein Grund, dich liebevoll zu verstehen.

Deine Geschichte ist nicht das Ende –
sie kann der Anfang sein.

Der Anfang einer neuen Verbindung mit dir selbst.
Einer neuen Schwangerschaft.
Einer neuen Geburt.

Und genau dafür bin ich da.
Mit meinem Wissen als Hebamme.
Mit meiner Erfahrung aus Hunderten von Geburtsprozessen.
Und mit meinem tiefen Vertrauen in dich.

Deine erste Geburt prägt – aber sie bestimmt nicht dein Morgen

Ich selbst habe bei meiner ersten Geburt erfahren,
wie stark alte Überzeugungen mitwirken können –
selbst wenn das Umfeld stimmt.

Ich hatte mich bewusst für eine Hausgeburt entschieden.
Ich wollte mich der Klinikstruktur nicht aussetzen – sie schien mir zu bedrohlich.
Doch mein Körper konnte sich auch zuhause nicht wirklich öffnen.
Ich musste in die Klinik. Es kam zur Vakuum-Geburt.

Heute weiß ich:
Nicht das Umfeld war entscheidend – sondern mein inneres Erleben.
Meine unbewusste Überzeugung:
„Diese Welt ist Kindern nicht freundlich gesinnt“ hat meine Geburt gelenkt.

Diese Erkenntnis war schmerzhaft –
aber sie hat mir die Augen geöffnet für den tiefen Zusammenhang von Geburt und Geschichte.
Und genau diesen Weg möchte ich mit dir teilen.

Für dich. Für dein Kind. Für eine neue Welt.

Denn es ist wichtig, wie wir Menschen geboren werden.
Unsere allerersten Erfahrungen prägen, ob wir uns sicher fühlen,
ob wir vertrauen können,
ob wir Verbindung zulassen.

Wenn Kinder mit Liebe, Sicherheit und Verbundenheit ins Leben starten,
können sie zu starken, freien, einfühlsamen Menschen heranwachsen.

Und genau da beginnt die Welt von morgen.
Mit dir.

Du bist nicht allein

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